In Augsburg hat er das Gymnasium besucht, hier ist er zur Musikschule gegangen, hier fühlt sich Sänger Andreas Bourani zu Hause. Der Stargast zeigte sich am Samstagabend bei seinem Auftritt beim Augsburger Presseball tief bewegt. „Normalerweise bin ich ein rastloser Mensch. Doch in Augsburg fühle ich mich immer wohl und angekommen. Ich liebe das“, sagte der Wahl-Berliner zu seinem restlos begeisterten Publikum.
Eineinhalb Stunden spielte der gebürtige Augsburger ein umjubeltes Konzert im festlich dekorierten Großen Saal im Kongress am Park. Zuletzt hatte es 1984 mit Roy Black einen Augsburger Stargast gegeben - damals war Bourani gerade ein Jahr alt. Er wurde in Augsburg geboren, wuchs als Adoptivkind im Stadtteil Bergheim auf. In seiner Heimatstadt spielte er mit seiner Band auf dem Presseball das letzte Konzert des Jahres. „Das ist etwas Besonderes für mich“, sagte er.
Etwas Besonderes war es für viele Ballgäste, als er seinen Hit „Auf uns“ anstimmte. Minutenlang sangen die Besucher gemeinsam mit Bourani das Lied, mit dem er sich im Jahr 2014 in die Herzen der Deutschen spielte. Es ist der Hit, der für immer mit dem Sieg der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien verbunden wird.
Nicht nur das Herz des Musikstars schlägt für Augsburg. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft besuchen immer wieder den Presseball. Mit dabei der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer: „Der Ball ist einmalig in Bayern. Hier herrscht eine glamouröse Stimmung.“ Das Tanzen gehöre zwar nicht zu seinen „Spezialitäten“, bemerkte er mit einem Augenzwinkern, aber er freue sich auf gute Unterhaltung und interessante Begegnungen. Augsburg habe sich zu einer starken Metropolregion entwickelt. Seehofer: „Es wird nicht mehr so viel gejammert, sondern angepackt. Die Schwaben trauen sich was und das wird, so weit wir das können, aus München unterstützt.“ Auch Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Edmund Stoiber, der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel, der CSU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Thomas Kreuzer, sowie Wirtschaftsstaatssekretär Franz Pschierer amüsierten sich prächtig.
Gastgeberin Alexandra Holland betonte, dass sich die Zeiten ändern würden. Amerika habe den schmutzigsten Wahlkampf seiner jüngeren Geschichte hinter sich gebracht, populistische Bewegungen hätten in Europa Auftrieb. Ein Jahr zuvor hatten die Besucher der Charity-Gala um die Toten des terroristischen Anschlags in Paris getrauert. „Ich bin sehr froh, dass wir uns für die Lebensfreude entschieden haben: und das möchte ich auch heute tun. Wir wollen uns unsere Lebensart und Lebenskultur nicht zerstören lassen“, sagte die Herausgeberin unserer Zeitung. Denn dank der glanzvollen Mediengala, bei der knapp 3000 Gäste bis in die frühen Morgenstunden feierten, werde das soziale Engagement in der Region unterstützt. Seit 1973 fließt der Erlös der Presseball-Tombola in die Stiftung Kartei der Not. Seither kamen 1,1 Millionen Euro zusammen; eine Summe, über die Alexandra Holland und ihre Schwester, Kuratoriumsvorsitzende Ellinor Scherer, sich freuen.