Die Jahrestagung des Verbandes Bayerischer Zeitungsverleger fand mit 120 Gästen in Augsburg statt. Der Qualitätsjournalismus ist die Antwort auf die immer schneller wachsende Nachrichtenflut.
Augsburg war gestern die bayerische Zeitungsstadt. Einen ganzen Tag lang kamen Vertreter der Branche aus dem Freistaat und darüber hinaus zusammen, um zu diskutieren und gemeinsam Strategien für die Zukunft zu formulieren. Anlass war die Jahrestagung 2013 des Verbandes Bayerischer Zeitungsverleger (VBZV). Am Abend dann war Gelegenheit für rund 120 Gäste aus Medien, Wirtschaft, Politik und Bildung, sich im Goldenen Saal des Rathauses unterhaltsam auszutauschen.
Einerseits befindet sich die Zeitungsbranche in Zeiten des schnellen weltweiten Internets in einem dramatischen Wandel. Das machte VBZV-Vorsitzender Andreas Scherer von der Augsburger Mediengruppe Pressedruck am Abend bei der Begrüßung der Gäste deutlich. Andererseits blickt Scherer mit Zuversicht in die Zukunft. „Die bayerischen Zeitungshäuser haben diese Entwicklung mit großem Elan angenommen.“ Laut Scherer sehen sie in der neuen Medienvielfalt nicht nur eine Herausforderung, die große Anstrengungen verlangt, sondern mehr noch eine Chance, die die Zukunft des Produkts Zeitung sichern hilft.
Was den Erfolg ausmacht, dazu hat Alexandra Holland, Geschäftsführende Gesellschafterin der Mediengruppe Pressedruck und Herausgeberin der Augsburger Allgemeinen, eine klare Meinung: „Vom Qualitätsjournalismus kommen wir her - und das wird auch so bleiben.“ Die Zeitung müsse zuverlässig, glaubwürdig und seriös sein.
Was aber ist Qualitätsjournalismus in einer Zeit, in der sich die Tageszeitung in einem viel größeren Meinungs- und Medienwettbewerb behaupten muss, als noch vor etwa zehn Jahren? Über solche Fragen habe die gesamte Redaktion der Augsburger Allgemeinen zu Jahresbeginn in einem übergreifenden Qualitätsprojekt intensiv diskutiert, so Alexandra Holland. Das Ergebnis sei ein 40-seitiges Büchlein, in dem Qualitäts-Leitlinien für die Augsburger Allgemeine, ihre Heimatzeitungen und für die digitalen Medien dokumentiert sind. An erster Stelle stehen als besondere Stärke und Alleinstellungsmerkmal die lokale und regionale Ausrichtung. Im Online-Bereich werde ein „digitales Heimatgefühl“ erzeugt, das den Leser in den Mittelpunkt stellt.
Über die Zukunft der Zeitung wurde viel und intensiv gesprochen an diesem Tag. Der bayerische Staatsminister Thomas Kreuzer überbrachte Grüße von Ministerpräsident Horst Seehofer. Oberbürgermeister Kurt Gribl hob die Bedeutung der Medien für den Wirtschaftsstandort hervor. Die meisten Lacher hatte am Abend aber Kabarettist Willy Astor. Über seine Gags bei der Veranstaltung im Goldenen Saal amüsierten sich unter anderem Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, aber auch David Brandstätter, Geschäftsführer der Main-Post, und Rainer Wiesner, Geschäftsführer beim Südkurier in Konstanz.
Auch der glanzvolle Rahmen im Goldenen Saal fand Bewunderer, etwa den viel beschäftigten Zeitungsmann Valdo Lehari junior. Er ist nicht nur Verleger und Geschäftsführer des Reutlinger General-Anzeigers, sondern auch Past- und Vizepräsident der ENPA (European Newspaper Publishers Association) und Vorsitzender des Verbandes Südwestdeutscher Zeitungsverleger. Und was bekamen die Gäste als Erinnerung mit auf den Weg? Eine eigene aktuelle Abendausgabe unserer Zeitung über die Jahrestagung mit Bildern und Statements des Tages.
Weitere Infos: Kai Löbert, Tel.: 0821/777-4515; E-Mail: kai.loebert@presse-druck.de